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Church-Turing-These: Die These, nach der es keine prinzipiell berechenbaren Funktionen gibt, die nicht von einer Turingmaschine berechnet werden können. Die These ist nicht bewiesen da die Menge der prinzipiell (oder intuitiv) berechenbaren Funktionen nicht endgültig bestimmt werden kann. Aus der Church-Turing-These folgt, dass ein Computer jeden Algorithmus ausführen kann, wenn seine Speicherkapazität ausreichend ist. Siehe auch Turing-Maschine, Berechenbarkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hennig Genz über Church-Turing -These – Lexikon der Argumente

II 329
Church-Turing-These/Church/Genz: (Church 1936)(1): These: Alles was überhaupt berechenbar ist, kann durch eine Turingmaschine berechnet werden.
Genz: Ob das zutrifft, ist eine physikalische Frage. Sie kann nicht durch logische Beweise entschieden werden. Bsp Wenn die Natur eine Turingmaschine zuließe, die in endlicher Zeit unendlich viele logische Schritte vollzöge, wäre die Church-Turing-These falsch.
Falsch wäre sie auch, Bsp wenn es überabzählbar viele physikalische Zustände in einem physikalischen System geben könnte.
Dann wären analoge Rechnungen möglich, und das überstiege das Repertoire der Maschine.
Quantenmechanik : Die Quantenmechanik rettet die These vor Widerlegung durch klassische Computer, in dem sie verbietet, welche zu bauen, die das könnten. Andererseits könnte die Quantenmechanik erlauben Rechner zu bauen, die die Church-Turing-These falsifizieren!
Vgl. >Quantenmechanik
.
Vs: Das ist aber nach Auskunft von Fachleuten nicht so.
II 330
Frage: Könnte man nicht die "geheimen Berechnungen" der Natur zu unserem Repertoire hinzu und so die Church-Turing-These widerlegen?
Vs: Ohne Einsicht in die entsprechenden Naturgesetze können wir nicht wissen, was die Natur berechnet.
>Naturgesetze, >Gesetze, >Regeln, >Wissen, >Verstehen, >Regelfolgen.
II 332
Church-Turing-These/Genz: Wäre die -Turing-These falsch, ist es eine empirische Frage, ob sie in abgeschwächter Form gelten kann ((s) immerhin ist sie bis jetzt nicht widerlegt).
II 333
Schwächere Variante: These: Die Natur stellt uns die mathematischen und logischen Möglichkeiten zur Verfügung, durch die ihre Gesetze erkannt werden können.
VsChurch-Turing-These/Genz: Die Antithese wäre, dass zumindest das Wirken des menschlichen Geistes zu seiner Beschreibung unberechenbare Funktionen erfordert. Dann sind sie von der Turingmaschine aus gesehen zufällig (Vertreter/Lager: Penrose).
>Geist, >Beschreibung.

1. Alonzo Church (1936). A note on the entscheidungsproblem. Journal of Symbolic Logic 1 (1):40-41 (1936

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002

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> Gegenargumente gegen Genz
> Gegenargumente zu Church-Turing -These

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